Weekly assisted power training


 

Oftmals wird beim Training auf kontrolliertes Ein-und Ausatmen hingewiesen. Aber wieso legen wir TrainerInnen darauf so viel wert? Passiert die Aufnahme von Sauerstoff nicht automatisch?

Grundsätzlich ist zu sagen, Atmung verläuft unwillkürlich, sie bedarf keiner bewussten Steuerung. Im Ruhezustand benötigt der Mensch ca. 250ml Sauerstoff pro Minute um die Zellen ausreichend zu versorgen und so chemische Prozesse zur Energiegewinnung zu ermöglichen. Beim Einatmen dehnt sich die Zwerchfellmuskulatur nach unten in Richtung Bauchraum aus, und der dadurch frei werdende Raum ermöglicht die Ausdehnung der Lunge. Der aufgenommene Sauerstoff wird über Lungenbläschen an das Blut abgegeben und Kohlendioxyd aufgenommen. Durch Erschlaffen des Zwerchfelles und den Druck im Bauchraum wird dieser in weiterer Folge ausgeatmet (Abbildung 1).

 

atmen

 

Doch was passiert eigentlich beim Training?

Beim Training kommt es in der Muskulatur zu einem erhöhten Energie und Sauerstoffbedarf, wobei der Bedarf mit Größe der beanspruchten Muskeln und der Intensität des Trainings steigt. So können bei besonders intensiven Belastungen bis zu 4000ml Sauerstoff pro Minute aufgenommen werden. Obwohl sich auch unter Belastung die Atmung von selbst reguliert sollte ihr vor allem beim Krafttraining besondere Beachtung geschenkt werden.

Oftmals wird unbewusst die Luft angehalten um leichter hohe Gewichte überwinden zu können. Bei dieser sogenannten Pressatmung wird die Luft kräftig gegen verschlossene Atemwege ausgeatmet, wodurch sich der Druck im Brustraum um ein Vielfaches erhöht. Die Hohlvenen werden dabei zusammengedrückt oder sogar verschlossen, so dass das venöse Blut nicht aus der Körperperipherie zum Herzen zurückkehren kann, was wiederum bedeutet dass weniger Blut vom Herzen ausgeworfen werden kann. Folglich wird die Durchblutung von Muskulatur und Gehirn beeinträchtigt und es kommt zu einer unnötig hohen Druckbelastung des Herzens. Für junge und gesunde Personen stellt die Pressatmung in der Regel kein Risiko dar, jedoch mit steigendem Alter und besonders bei Herzerkrankungen sollte sie unbedingt vermieden werden, da es zu Herzrhythmusstörungen, Gehirnblutungen oder im schlimmsten Fall zu Schlaganfällen kommen kann.

Wie atme ich nun richtig beim Training?

Als unterstützende und herzschonende Atemtechnik empfiehlt sich in der Phase der geringeren Belastung einzuatmen und in der Phase der stärkeren Belastung auszuatmen. Betrachtet man dies am Beispiel der Beinpresse so wird beim Strecken der Beine ausgeatmet und beim Beugen wieder eingeatmet. Studien haben gezeigt, dass bewusstes Ausatmen während der Belastungsphase unterstützend auf die Kraftleistung wirkt sowie geringe kardiovaskuläre Risiken birgt.

 

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